Drei Jahre sind vergangen seit 'Night is the New Day', dem 
Katatonia-Album, das sogar in die Top 100 der deutschen Charts 
einsteigen konnte. Seit 'Viva Emptiness' haben sich die Schweden mit 
ihrem Sound eingerichtet, mit 'The Great Cold Distance' ihr Meisterstück
 abgeliefert. Was hat sich getan?
Nicht viel, das kann man schon bei den ersten Klängen feststellen. 
Harte Riffs, hinterlegt mit flächigen Synthies und Jonas Renkse, der 
eindringlich die gewohnt düsteren Texte zum Besten gibt, sind bewährte 
Mittel, auf die die Band zurückgreift. Das gibt dem Sound einen 
deutlichen Wiedererkennungswert, und der Hörer nickt zufrieden mit. Der 
zweite Song ist ein wenig ruhiger, mit gesanglicher Unterstützung der 
aktuellen 'The Gathering'-Sängerin Silje Wergeland. In 'Hypnone' wird es
 wieder etwas metallischer.
Doch schon bald bekommt man das latente Gefühl, dass man das alles 
irgendwie schon kennt, und so richtig die harte Power, wie man sie aus 
den Vorgängeralben kennt, ist auch nicht da. Strukturen, Harmonien, 
Riffs, ja sogar ganze Passagen wirken vertraut, fast so als würde die 
Band sich selbst kopieren, ohne an die Qualität des Originals 
heranreichen zu können. Die elf Songs, alle etwa 4-5 Minuten lang, sind 
vom Aufbau her recht ähnlich und lassen auch die Progressivität 
vermissen, die in den vergangenen Alben noch zumindest marginal 
vorhanden war. Man bekommt den Eindruck, dass die Band sich ein wenig 
auf dem Erfolg der Vergangenheit ausruht. Es fehlt die Bissigkeit, der 
absolute Wille, ein großartiges Album zu machen. Man könnte fast schon 
behaupten, sie verlieren sich in Belanglosigkeiten und intonierten 
Phrasen.
Doch ein paar mal blitzt sie dann doch noch auf, die Genialität, die 
spannende Mischung aus Härte und Harmonie, das Händchen für das 
Besondere, das der Band zu Bekanntheit verhalf. 'Buildings' ist so ein 
Stück, und vor allem der Schluss-Song des Albums 'Dead Letters', der 
definitiv das Highlight des Albums darstellt. 'Leech' lässt gute Ansätze
 aufblitzen, als Ballade beginnend steigert sich der Song gekonnt, 
spielt sein Potenzial allerdings nicht aus.
Was sagt man nun zu diesem Album, das irgendwie nichts Halbes und 
nichts Ganzes zu sein scheint? Für Fans sicher ein Muss. Aber können sie
 damit so richtig zufrieden sein? Wahrscheinlich nicht. Für Einsteiger 
nicht unbedingt das Album, mit dem man beginnen sollte, auch wenn die 
Songs äußerst griffig sind. Fazit: Mittelmaß.
Anspieltipp: Dead Letters 

Bestätigt leider nur meine Meinung die ich mir mittlerweile über Katatonia gebildet habe.
AntwortenLöschenIrgendwie immer gleich monoton klingende Songs.
Da bleib ich lieber bei Opeth, die haben genügend Abwechslung im Sound.