Dienstag, 4. September 2012

Revision: Katatonia -- Dead End Kings

Drei Jahre sind vergangen seit 'Night is the New Day', dem Katatonia-Album, das sogar in die Top 100 der deutschen Charts einsteigen konnte. Seit 'Viva Emptiness' haben sich die Schweden mit ihrem Sound eingerichtet, mit 'The Great Cold Distance' ihr Meisterstück abgeliefert. Was hat sich getan?

Nicht viel, das kann man schon bei den ersten Klängen feststellen. Harte Riffs, hinterlegt mit flächigen Synthies und Jonas Renkse, der eindringlich die gewohnt düsteren Texte zum Besten gibt, sind bewährte Mittel, auf die die Band zurückgreift. Das gibt dem Sound einen deutlichen Wiedererkennungswert, und der Hörer nickt zufrieden mit. Der zweite Song ist ein wenig ruhiger, mit gesanglicher Unterstützung der aktuellen 'The Gathering'-Sängerin Silje Wergeland. In 'Hypnone' wird es wieder etwas metallischer.

Doch schon bald bekommt man das latente Gefühl, dass man das alles irgendwie schon kennt, und so richtig die harte Power, wie man sie aus den Vorgängeralben kennt, ist auch nicht da. Strukturen, Harmonien, Riffs, ja sogar ganze Passagen wirken vertraut, fast so als würde die Band sich selbst kopieren, ohne an die Qualität des Originals heranreichen zu können. Die elf Songs, alle etwa 4-5 Minuten lang, sind vom Aufbau her recht ähnlich und lassen auch die Progressivität vermissen, die in den vergangenen Alben noch zumindest marginal vorhanden war. Man bekommt den Eindruck, dass die Band sich ein wenig auf dem Erfolg der Vergangenheit ausruht. Es fehlt die Bissigkeit, der absolute Wille, ein großartiges Album zu machen. Man könnte fast schon behaupten, sie verlieren sich in Belanglosigkeiten und intonierten Phrasen.

Doch ein paar mal blitzt sie dann doch noch auf, die Genialität, die spannende Mischung aus Härte und Harmonie, das Händchen für das Besondere, das der Band zu Bekanntheit verhalf. 'Buildings' ist so ein Stück, und vor allem der Schluss-Song des Albums 'Dead Letters', der definitiv das Highlight des Albums darstellt. 'Leech' lässt gute Ansätze aufblitzen, als Ballade beginnend steigert sich der Song gekonnt, spielt sein Potenzial allerdings nicht aus.

Was sagt man nun zu diesem Album, das irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes zu sein scheint? Für Fans sicher ein Muss. Aber können sie damit so richtig zufrieden sein? Wahrscheinlich nicht. Für Einsteiger nicht unbedingt das Album, mit dem man beginnen sollte, auch wenn die Songs äußerst griffig sind. Fazit: Mittelmaß.

Anspieltipp: Dead Letters


1 Kommentar:

  1. Bestätigt leider nur meine Meinung die ich mir mittlerweile über Katatonia gebildet habe.
    Irgendwie immer gleich monoton klingende Songs.

    Da bleib ich lieber bei Opeth, die haben genügend Abwechslung im Sound.

    AntwortenLöschen