Freitag, 12. Oktober 2012

Revision: Pigeon Toe -- The First Perception

Fear My Thoughts sind tot, es lebe Pigeon Toe! Die MetalBand löste sich nach dem eigentlich recht guten Album 'Isolation' in Jahr 2012 auf, und einige Mitglieder  formierten sich zu der neuen Band Pigeon Toe. Nach durchaus ansehnlichen Support-Shows für Long Distance Calling im Sommer 2012 erschien kurze Zeit später das Debüt-Album 'The First Perception', das mit düster-psychedelischem Cover schon ein wenig erahnen ließ, wie es musikalisch weitergehen sollte.

Schon das erste Stück, der Titelsong, erinnert stark an die letzten Töne von Fear My Thoughts, was ja auch logisch ist, denn Gitarrist, Drummer und auch Sänger waren in beiden Bands tätig. Der Sound ist aber insgesamt weicher, weniger kratzig, dafür rhythmisch etwas sperriger. Wenn man die Songs der Vorgängerband noch im Ohr hat, kommt man schnell auf den Gedanken, dass sich die Jungs etwas zurücknehmen, als würden sie mit angezogener Handbremse fahren. Aber spätestens nach dem dritten Durchlauf des Albums klingt es genau richtig. Verspielte, verzwickte Gitarrenläufe und schmissige Riffs mit psychedelischem Unterton prägen die Songs dieses Albums. Außerdem machen viele Rhythmuswechsel und hohe Dynamik den Sound sehr interessant und abwechslungsreich. Immer wieder hört man Fear My Thoughts durchklingen, wie in 'The Man With The Cat', aber der Drang zum Progressiven ist unverkennbar. Man kann Parallelen zu Amplifier ziehen, wobei die Songs von Pigeon Toe insgesamt unruhiger und weniger bombastisch sind. Auch Metal klingt immer wieder deutlich durch.

Highlights auf diesem insgesamt sehr guten Album zu benennen, ist schwierig. Dennoch kann man im Zentrum des Albums zwei Songs hervorheben. Zum einen das epische, fast zehnminütige 'A Broken Man', das facettenreich ist und mit eingängigen Gesangspassagen und unzähligen Rhythmus- und Tempowechseln ein sehr spannendes Stück ist. Daran schließt sich 'Second Try' an, das mit deutlichen Referenzen an Pink Floyd aufwartet, dann aber eine ganz andere Richtung einschlägt, die eher an das erste Demians-Album erinnert.

Pigeon Toe schaffen es auf diesem Album, mit schönen Melodien, psychedelischen Gitarren und immer wieder angedeuteter metallischer Härte eine spannende, neue Mischung zu kreieren, die man immer wieder gern auflegt. Die Stimme von Sänger Marsn ist interessant und vielseitig, Rhythmusmaschinerie und Leadgitarren ergänzen sich optimal. Das Debüt der Gruppe ist auf jeden Fall nicht nur gelungen, sondern richtig gut. Hoffentlich kann man noch einiges mehr von der Band erwarten.

Anspieltipp: 'Second Try', 'The Man With The Cat'

4 Kommentare:

  1. Sehr geiler Tipp, vielen Dank schon einmal.
    Der erste Durchgang läuft, bin momentan bei "a broken man" und so langsam dämmert es mir, was du mit Floyd meinst :)

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  2. Mein Mann! Der erste von dem ich lese, der die Qualität dieser Truppe erkennt ...

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  3. Vielleicht darf ich dir jetzt auch mal einen Tipp von meiner Seite aus geben.
    Deutsche Band, das Album ist stilistisch an Pain of Salvation oder die neue Opeth angelehnt.
    Hat mich letzten Winter so einige Bahnfahrten sehr unterhalten. Und auch im Moment, da ich einige Bahnfahrten mit Pigeon Toe hinter mir habe, bekomme ich wieder Bock darauf :)

    check this out...
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