Montag, 14. Mai 2012

Live: The Intersphere & Katortz 09.05.2012 Kulturclub schon schön Mainz

Beim ersten Anlauf wurde das Konzert von The Intersphere im Kulturclub 'schon schön' leider ultrakurzfristig wegen Krankheit abgesagt. Doch eine Woche später war es dann soweit. Der Platz vor der kleinen Location mitten in der Mainzer Innenstadt war gut gefüllt, als kurz nach 21 Uhr die Türen öffneten. Die späte Anfangszeit war angesichts des Wochentages etwas unglücklich, doch offenbar Standard bei Veranstaltungen in diesem Club. Leider waren einige Zuschauer schon vor dem Konzert erheblich alkoholisiert, was sicher auch an der späten Uhrzeit lag. Der kleine Konzertraum war durchaus überschaubar, es gab die Bar im Hintergrund und etwas abseits der Bühne einen Kickertisch. Zusätzlich gab es noch eine Empore, wo man zwar bessere Sicht, aber schlechteren Ton hatte, und eine Raucher-Lounge im Nebenraum.

Auftritt von Katortz, von der Empore aus betrachtet
Etwa 21:40 begann der Support Act Katortz zu spielen. Das Trio, aus dessen Initialen sich der Bandname zusammensetzt, spielte ambitioniert und mit Begeisterung eine recht rockige Mischung mit leichten psychedelischen Einschlägen. Der Gesang war leider ein wenig unterrepräsentiert, so dass man von den deutschen Texten kaum etwas mitbekam. Insgesamt hat die Musik der Band ein wenig an Selig erinnert, vielleicht eine Spur härter. Die Gruppe war sichtlich gut gelaunt und auch froh über die Chance dieser Tour. Das Publikum war nur bedingt zu begeistern, und ab und zu kam das Gefühl auf, dass eine zweite Gitarre die Arrangements unheimlich bereichern würde. Trotzdem war es kein schlechter Gig, der nach etwa 40 Minuten zu Ende war und einen angenehmen Eindruck hinterließ.

Die Umbaupause war verhältnismäßig kurz, da beide Bands sich ein Schlagzeug teilten. Etwa gegen 22:40 begann der Hauptact des Abends. Von Beginn an war deutlich mehr Stimmung vorhanden. Der Sound war um einiges härter als der der Vorband, schnelle, harte Riffs und melodische Strophen prägten die Songs von The Intersphere. Fans von Karnivool oder Dredg finden sich hier sehr gut aufgehoben. Vor allem Sänger Christoph Hessler wusste gut mit dem Publikum zu interagieren, in dem sich angesichts der Nähe zur Heimatstadt Mannheim offensichtlich auch etliche persönliche Freunde befanden. Die zahlreichen Ventilatoren, die während des ersten Songs eingeschaltet wurden, brachten kräftige Zugluft und wurden auf Bitten des gerade erst wieder fitten Sängers wieder abgeschaltet. Keine Zugluft mehr, dafür heizte sich der Raum ganz gut auf, was gegen Ende des Konzerts etwas drückend wurde.

Kleine Päuschen zwischen den Songs, in denen an den Instrumenten und Effektgeräten geschraubt wurde, hielten sich in einem Maß, das okay war; mit besserer Überbrückung hätte man die Atmosphäre auf einem noch höheren Level halten können. Trotzdem war die Stimmung sehr gut und wurde mit fortschreitender Dauer der Show wurde immer besser. Einige wenige gut platzierte Lichtanlagen sorgten für entsprechende Atmosphäre, und das Publikum ging mit allen Songs richtig mit, ließ sich zeitweise sogar zum Springen animieren. Die Band um den eben erst wieder genesenen Frontmann spielte mit Druck und viel Freude, auch wenn die noch angeschlagene Stimme von Christoph Hessler mit der einen oder anderen Höhe zu kämpfen hatte.

Die Gruppe spielte eine gute Mischung aus Songs vom aktuellen Album und älteren Stücken. Von Anfang bis Ende energiegeladen, war der Auftritt überraschend gut. Die Band hat durchaus weitererzählenswerte Live-Qualitäten; die Jungs beherrschen ihr Handwerk und können auf gutes Songmaterial zurückgreifen. Empfehlung: Unbedingt hingehen!


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